Aus-/Ostwärts ziehen...

Hansa Rostock – 1. FC Köln 1:1

Auswärtsottos: Kai, Bästi, Pündi und Markus (Sebi, Stefan und Sascha*)

Am 16. Spieltag, sprich dem vorletzten Spiel der Hinrunde und dem letzten Auswärtsspiel des Jahres 2003 mussten wir uns auf einen langen Weg machen in den Nordosten der Republik – Rostock, die Stadt an der Ostsee, hieß unser Ziel.
Wie bereits beim letzten Auswärtsspiel (das geile 2:2 in München), mussten wir uns auf grund der großen Entfernung recht früh auf den Weg machen. Der Wecker klingelte kurz vor 4 Uhr, müde aber „willig“ wurde der Weg in die Stadt zum Hbf angetreten. Während alle Menschen aus der Stadt in ihre Betten strömten, ließen wir uns das erste Kölsch des Tages gut munden! Nach einer kleinen Stärkung bei Ditsch (MC’s pass auf – die laufen euch den Rang ab...) suchten wir unser kleines Grüppchen zusammen und erwarteten mit anderen Idioten, die sich Rostock antun wollten, auf unseren Zug, einen IC nach Hamburg.
Dieser rollte pünktlich aus dem Kölner Hbf und wir machten uns an die Arbeit – Suff! Mal wieder müde, aber richtig gut gelaunt, fuhren wir zunächst Richtung Norden. Das Bier schmeckte und so war die Fahrt recht kurzweilig. Um 10.11h erreichten wir Hamburg, ließen diese Stadt jedoch bereits nach 8 Minuten wieder hinter uns, da es von dort per RE nach Rostock ging. Dieser Zug war überfüllt, so dass wir erst nach längerer Zeit eine Sitzmöglichkeit fanden. Die Zwischenzeit überbrückten wir mit dem „lustigen“ Spiel, bei jedem Halt die Türen möglichst lange offen zu halten – für uns ein Spaß, für andere Fahrgäste nervend – Fußballfans sind asozial!
Das Bier tat bei jedem seine Wirkung uns so war es eine sehr lustige Zeit, bis wir schließlich um kurz vor 13 Uhr Rostock erreichten. Dort wurden wir von Sascha, Stefan und Sebi erwartet, wobei Sebi kein besonders glückliches Bild abgab (das lag jedoch nicht an uns, sondern am Vorabend...)
Mit wenig Mühe besuchten wir den Rostocker Weihnachtsmarkt, hatten unseren Spaß in einem Labyrinth/Geisterhaus und tranken -endlich- den wohlverdienten Glühwein. Auch der Regen konnte uns nicht schrecken und so kamen wir nach einer weiteren Bahnfahrt am Ostseestadion an. Über ein großes Matschfeld ging es zum Eingang, vor welchem wir von 2 Rostockern angesprochen wurden, die eine FC-Dauerkarte gefunden hatten. Leider wollten uns die beiden die Karte nicht aushändigen - manche Leute wollen aus allem Kapital machen...


Nun denn, im neuen Rostocker Stadion angekommen sangen und tranken wir uns warm (Bier und Glühwein) und standen in Erwartung des Auftritts unseres FC’s. Das Spiel begann, und Rostock zeigte auf dem Feld, das Sie die Platzherren sein wollten. Der FC wartete erst mal ab, ohne jedoch in größere Gefahr zu kommen. Auf den Rängen hatten mal wieder wir „Heimrecht“, zumindest in der Lautstärke. Die ca. 1500 Fans machten lauten Radau, und unsere Kehlen drohten bereits zur Pause zu versagen. Unser FC kam dann besser ins Spiel und erarbeitete sich die ein oder andere Chance, wobei man den Rostocker Sturm nicht aus den Augen lassen durfte. Schließlich eine schöne Flanke von Kringe und Podolski ist mit dem Kopf zur Stelle – 1:0 für unser Team durch einen schönen Flugkopfball unseres Jungspundes Podolski. Der erste Buli-Treffer für ihn!
So ging es dann auch in die wohlverdiente Pause. In Halbzeit 2 machten wir mit lautstarkem Support weiter und das Spiel war recht interessant. Richtig spannend wurde es dann in der 63. Minute, als Rostock einen durch Max herausgeholten Elfmeter zugesprochen bekam: in unserem Block brach riesiger Jubel aus, als Wessels den gut getretenen Elfer mit einer noch besseren Parade hielt – hier zeigte sich derzeit ausgezeichnete Form! Wir waren noch im Begriff des Jubelns, als eine nach dem Elfer hereingetretene Flanke irgendwie bei Prica landete, der das Leder in die Maschen drosch – 1:1.
Nun gut, der Ausgleich war gerechtfertigt, aber dennoch sehr ärgerlich. In den letzten Minuten wankten wir zwischen Hoffnung (auf einen Sieg) und Angst (einer Niederlage). Mit den Nerven am Ende waren wir doch froh, als Schiri Kessler die Partie abpfiff und wir immerhin 1 Punkt erkämpft hatten – nicht viel, aber am Ende der Saison ist jeder Punkt wichtig!
Wir verließen das Stadion, nach dem wir der Mannschaft den gebührenden Applaus zukommen lassen hatten. Auf dem Weg zu Saschas Wohnung, wo wir vor der Heimfahrt noch gemütlich ein Kölsch trinken wollten, mussten wir uns mit Rostocker Idioten befassen. Vom „Aufbau Ost“ vernebelt, kamen diese Volltrottel auf die Idee, das Trikot unseres lieben Kais anzünden zu wollen – glücklicher Weise konnte Kai die Flucht ergreifen. Aus Frust kamen die beiden „Fans“ auf die Idee, uns verprügeln zu wollen – wir „friedlichen“ Fans waren zunächst verdutzt. Glücklicher Weise passierte uns nicht viel und „nur“ der eine oder andere musste 1, 2 Schläge einstecken... Die gerufene Polizei nahm widerwillig das Protokoll auf und wir mussten uns den Spruch anhören: „ihr fahrt doch bestimmt öfters zu Auswärtsspielen – da passiert das halt...“ – kein Kommentar.
Nun gut, in Hetze kamen wir zum Bahnhof. Nach dem ich mich anrotzen lassen musste (auch hier waren die „grünen Freunde“ sehr hilfreich, zugucken und mich nach meiner Beschwerde auslachen) bekamen wir noch so gerade den nun total überfüllten RE nach Hamburg. Es entwickelten sich angeregte Diskussionen, während andere zum Schlafen übergingen. Nebenbei sei gesagt, dass wir Sebi nun mit zurücknahmen. Sascha bleibt in Rostock und Stefan nahm den Rückweg per PKW auf sich.
In Hamburg hatten wir genug Zeit, unseren Hunger zu stillen. Der Zug nach Kölle hatte immerhin 30 Minuten Verspätung, und auch dieser Zug war brechend voll – voller unfreundlicher Leute, die von uns reservierte Plätze nicht freigaben. Genauso dämlich die Deutsche Bahn, die den letzten Wagen nicht aufmachten, „da der Zugführer nur 6 Waggons betreuen darf“.
Nach weiteren Kölsch und bei manchen einer Mütze Schlaf, erreichten wir müde und ausgelaugt Köln. Wir nahmen Abschied von der FC-Familie und leisteten uns ein Taxi nach Hause, zur wohlverdienten Nachtruhe.
Nach nunmehr 3 Spielen ohne Niederlage können wir wieder mit Hoffnung in die Zukunft blicken, bei einem Sieg gegen die Hertha... Nun denn, in diesem Sinne schon mal ein schönes Weihnachtsfest und nen jooten Rutsch ins neue Jahr!!!


Hansa Rostock: Schober - Möhrle, Persson, Hill - Tjikuzu, Rydlewicz (90. Wimmer), Lantz, Schultz (81. Melkam), Maul - Max, di Salvo (62. Prica)

1. FC Köln: Wessels - Dogan, Cichon, Cullmann - Schröder, Kringe (74. Scherz), Springer, Sinkala, Voigt -
Podolski (80. Lottner), Woronin

Tore:
0:1 Podolski (34.)
1:1 Prica (64.)

Schiedsrichter: Keßler (Höhenkirchen)

Zuschauer: 20.200

m